Was ist Migräne mit Aura?
Bei Migräne mit Aura, einer speziellen Form der Migräne, gehen der eigentlichen Phase der Kopfschmerz neurologische Symptome – das sogenannte Phänomen der Aura – voraus. Diese Wahrnehmungsstörungen treten in der Regel 10 bis 60 Minuten vor dem eigentlichen Migräneanfall auf und können verschiedene Sinne betreffen, beispielsweise das Sehvermögen, die Sprache, das Empfinden oder das Gleichgewicht. Etwa 10 bis 15 % der Migränepatienten erleben diese Form der Erkrankung.
Die Aura ist eine vorübergehende Störung der Nervenzellen im Gehirn. Auch wenn die Symptome beunruhigend auf Dich wirken, verschwinden sie meist innerhalb einer Stunde wieder.
Wie erkenne ich Migräne mit Aura?
Typische Anzeichen dafür, dass Du eine Migräne mit Aura haben könntest, sind:
- Lichtblitze oder flackernde Zickzacklinien im Sichtfeld
- Verschwommenes Sehen oder Gesichtsfeldausfälle
- Kribbeln in Gesicht, an Armen oder Händen
- Sprachstörungen wie Wortfindungsprobleme
- Seltener: Schwindel, gestörte Raumwahrnehmung oder Taubheitsgefühle
Diese Symptome gehen meist nahtlos in Deine eigentliche Migräneattacke über. Oft folgen dann einseitige, pulsierende Kopfschmerzen, die von Übelkeit, Erbrechen sowie einer starken Überempfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen oder sogar bestimmten Gerüchen begleitet werden.
Wie unterscheidet sich Migräne mit Aura von anderen Migräneformen?
Im Gegensatz zur Migräne ohne Aura beginnt die Migräne mit Aura stets mit neurologischen Vorzeichen. Je nach Ausprägung werden unterschiedliche Auraformen unterschieden. Die Beschwerden wirken auf die Betroffenen häufig beunruhigend, verschwinden aber in der Regel innerhalb einer Stunde wieder. Auch die folgende Phase der Kopfschmerzen kann bei jedem unterschiedlich ausfallen. Während manche Betroffenen nach der Aura deutlich heftigere Kopfschmerzen erleben, berichten andere von einem milderen Verlauf. Die Schmerzintensität ist also individuell unterschiedlich. Auch Dauer und Begleitsymptome können variieren. Die Diagnose „Migräne mit Aura” sollte auf jeden Fall ärztlich gestellt werden – insbesondere, wenn die Aura Symptome erstmals oder ungewöhnlich stark bei Dir auftreten. Insgesamt ist die Migräne mit Aura für viele Menschen nicht nur durch die Schmerzen selbst, sondern vor allem durch die Einschränkungen im Alltag belastend, die die Aura mit sich bringt.
Was sind typische Auslöser?
Die meisten Betroffenen von Migräne mit Aura kennen ihre persönlichen Trigger. Häufige Auslöser sind:
- Stress, Überforderung oder emotionale Belastungen
- Schlafmangel oder ein unregelmäßiger Schlaf
- Hormonelle Schwankungen (z. B. Zyklus, Pille)
- Bestimmte Lebensmittel, z. B. Schokolade, Käse oder Rotwein
- Starke Gerüche oder grelles Licht
- Wetterumschwünge
Da jeder Körper anders reagiert, lohnt es sich, individuelle Muster zu erkennen. Wenn Du Deine Auslöser kennst, kannst Du Migräneanfälle gezielter vermeiden oder frühzeitig gegensteuern.
Behandlungsmöglichkeiten
Migräne mit Aura ist zwar nicht heilbar, aber behandelbar. Das Ziel der Behandlung ist es, deine Symptome zu lindern, Anfälle zu verkürzen und diese möglichst vorzubeugen.
Medikamente bei Migräne mit Aura
Je nach Schweregrad der Migräne kommen rezeptfreie Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Ibuprofen zum Einsatz – am besten frühzeitig, sobald die ersten Anzeichen bei Dir auftreten. In schweren Fällen kann Dein Arzt vorbeugende Medikamente wie Betablocker, Antiepileptika oder CGRP-Antikörper verschreiben. Wichtig für Dich zu wissen ist, dass Migräne-Medikamente auch zur Vorbeugung von Migräneanfällen eingesetzt werden können. Sprich hierfür am besten mit Deinem Arzt oder Deiner Ärztin über Die für dich passende Behandlung.
Hausmittel bei Migräne mit Aura
Auch wenn bei Migräne mit Aura häufig Medikamente notwendig sind, setzen viele Betroffene zusätzlich auf bewährte Hausmittel, um ihre Beschwerden zu lindern – vor allem in der frühen Phase des Migräneanfalls oder begleitend zur Akutbehandlung. Hausmittel ersetzen dabei keine medizinische Therapie, können Dir aber dabei helfen, die Schmerzintensität zu verringern, Dein Wohlbefinden zu steigern und den Anfall erträglicher zu machen. Wichtig ist dabei, dass Du auf Deinen Körper hörst und herausfindest, was Dir persönlich guttut.
Diese Maßnahmen können Dich bei Deiner Migräne mit Aura unterstützen:
- Ruhe in einem abgedunkelten, reizarmen Raum
- Kalte Kompressen auf Stirn oder Nacken
- Pfefferminzöl auf den Schläfen
- Ausreichend Wasser trinken
- Koffein in moderaten Mengen (z. B. eine Tasse Kaffee)
- Entspannungsübungen wie Atemtechniken oder progressive Muskelentspannung
Achte darauf, diese Hausmittel frühzeitig anzuwenden – idealerweise noch während der Aura-Phase oder zu Beginn der Kopfschmerzphase. So kannst Du Deine Beschwerden oft wirksamer kontrollieren.

Das Wichtigste im Überblick
- Aura Symptome wie Sehstörungen oder Kribbeln treten vor dem eigentlichen Migräneanfall auf.
- Die Aura-Phase dauert häufig zwischen fünf und 60 Minuten und geht in die Kopfschmerzphase über.
- Typische Beschwerden: einseitige Kopfschmerzen, Übelkeit, Licht- und Geräuschempfindlichkeit.
- Frühe Diagnose und passende Behandlung helfen, Migräneanfälle besser zu kontrollieren.
Migräne mit Aura vorbeugen – so kannst Du Anfällen entgegenwirken
Migräne mit Aura kann den Alltag stark beeinträchtigen – doch Du bist ihr nicht hilflos ausgeliefert. Viele Betroffene schaffen es, mit gezielter Vorbeugung die Häufigkeit und Intensität der Anfälle zu verringern. Der Schlüssel liegt darin, Deinen Körper besser zu verstehen und bewusst gegenzusteuern.
Das kannst Du aktiv tun:
- Migränetagebuch führen: Dokumentiere Deine Anfälle, Aura Symptome und mögliche Auslöser wie Stress, Schlafmangel oder bestimmte Lebensmittel. So erkennst Du individuelle Muster und kannst gezielt gegensteuern.
- Regelmäßiger Lebensrhythmus: Achte auf feste Schlafenszeiten und ausgewogene Mahlzeiten – plötzliche Schwankungen im Energiehaushalt können Migräne mit Aura begünstigen.
- Stressreduktion: Plane bewusst Pausen ein und finde Entspannungstechniken, die zu Dir passen – etwa Meditation, progressive Muskelentspannung oder Atemübungen.
- Leichte Bewegungen: Moderate körperliche Aktivität wie Spaziergänge, Radfahren oder leichtes Yoga kann helfen, Anfälle zu reduzieren – übermäßiger Sport wirkt dagegen eher als Trigger.
Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?
Spätestens wenn Du neuartige oder besonders heftige Aura Symptome bemerkst, solltest Du ärztlichen Rat einholen. Auch wenn die Attacken zunehmen, Medikamente nicht helfen oder Du starke Einschränkungen im Alltag verspürst, ist eine medizinische Abklärung wichtig. So können andere Ursachen und Erkrankungen ausgeschlossen und eine passende Therapie eingeleitet werden.
Häufig gestellte Fragen
Treten die Aura Symptome bei jedem Migräne Attacke auf?
Nicht unbedingt. Manche Betroffenen erleben Aura Symptome nur gelegentlich, andere vor fast jeder Attacke. Auch Art, Intensität und Dauer dieser wahrnehmungsbezogenen Störungen können von Person zu Person sowie von den auslösenden Faktoren abhängen.
Wie lange dauert eine Aura?
In der Regel dauert die Aura zwischen 10 und 60 Minuten. Danach beginnt meist die Phase der Kopfschmerzen, die von typischen Migränesymptomen wie Übelkeit, Lichtempfindlichkeit oder pulsierenden Schmerzen begleitet sein können. Wenn die Aura Symptome länger anhalten oder in ungewohnter Form auftreten, solltest Du zur Abklärung die Ursache ärztlich untersuchen lassen.
Wie kann ich Migräne mit Aura vorbeugen?
Eine gezielte Behandlung basiert auf dem Erkennen und Reduzieren individueller Ursachen und Trigger. Regelmäßiger Schlaf, Stressabbau, viel Trinken sowie eine ausgewogene Ernährung können helfen. In manchen Fällen ist eine medikamentöse Akuttherapie oder langfristige Prophylaxe sinnvoll, um die Wirkung der Anfälle abzumildern oder die Häufigkeit zu reduzieren.
Ist Migräne mit Aura gefährlich?
In den meisten Fällen ist diese neurologische Störung zwar belastend, aber nicht gefährlich. Dennoch ist eine ärztliche Abklärung ratsam – vor allem, wenn neue oder besonders starke Symptome und Störungen bei Migränepatienten auftreten. Nur so lässt sich eine gezielte Behandlung einleiten und das Risiko möglicher Komplikationen minimieren.